Reisen mit Kindern in Australien – Kangaroo Island

Kangaroo Island

Die drittgrößte Insel Australiens liegt im südöstlichen Teil des Bundesstaates South Australia mit gerade einmal 16 Kilometer Entfernung zum Festland. Kangaroo Island ist für Natur- und Tierliebhaber ein absolutes „Must see“. Die Werbebrache geizt ja bekanntlich nicht mit berühmten Vergleichen, und so wird auch Kangaroo Island werbewirksam mit dem südamerikanischen Tierparadies Galapagos verglichen. Dennoch hinkt der Verleich in diesem Falle nicht, da auf der 4.400 km² großen Insel eine solch artenreiche Tierwelt vorhanden ist, wie sie in dieser Ausprägung nur noch in den tropischen Gebieten der Welt übertroffen wird. Vor allem die hohen Populationen, allen voran bei den Beuteltieren, begeistern den Besucher. Auf Kangaroo Island leben ca. 15.000 Koalabären und über 400.000 Kängurus. Das sind wahrlich beeindruckende Zahlen.

Traumhafte Buchen auf Kangaroo Island

Der Grund für die hohe Anzahl an einheimischen, und sogar einigen edemischen, Tierarten liegt in der schwachen Besiedlung der Insel durch den Menschen. Nur Rund 4.500 Menschen leben auf Kangaroo Island, darunter zahlreiche Tierforscher und Meeresbiologen. Weitere Gründe sind der vorbildliche Umwelt- und Artenschutz und der daraus resultierende Ökotourismus, der auf Kangaroo Island mittlerweile zu einer Haupteinnahmequelle geworden ist. Die Touristen, die Kangaroo Island besuchen haben Geld und unterstützen in der Regel gerne den ökologischen Gedanken dieser Tourismusform. Dieser spiegelt sich zum einen in den Unterkunftsarten wieder, und zum anderen ist die Überfahrt nach Kangaroo Island so unglaublich teuer, dass es die meisten Tages- ,oder besser gesagt, Low Budget Touristen abschreckt die Insel zu besuchen.  Obwohl wir uns ebenfalls zu den Low Budget Touristen zählen, sind wir neugierig auf diese Insel und unterstützen auch gerne den ökologischen Gedanken der Inselbewohner.

Einsame Strände auf Kangaroo Island

So sind die Strände auf Kangaroo Island auch im Hochsommer fast menschenleer. Nur wenige Surfer, darunter viele Einheimische, bevölkern die traumhaften Südseestrände der Insel. Wir jedoch lassen kaum einen der paradiesischen Strände aus und für unsere Kinder gibt es nichts schöneres, als ihre kleinen Fingerchen in den weichen Sand zu stecken und kreative Gebilde zu bauen.

Das Inselinnere ist fast menschenleer und wirkt auf uns wie „Jenseits von Afrika“. Nur wenige Straßen auf Kangaroo Island sind asphaltiert und ein motorisierter Verkehr kaum vorhanden. Deshalb haben wir auch keine Angst davor unsere Kinder auf den Straßen frei herum laufen zu lassen (Natürlich immer under control.). Es ist fast so wie auf den Autobahnen in den siebziger Jahren, als es noch den autofreien Sonntag gab.

Im Landesinneren von Kangaroo Island

Am Cape du Couedic im Südwesten

An der Südwestküste liegen gleich zwei Highlights der Insel: die Remarkable Rocks und der Admirals Arch (lustiger Name, wenn man ihn falsch ausspricht!). Diese außergewöhnlichen Naturerscheinungen liegen beide im Flinders Chase Nationalpark. Am Admirals Arch kann man wunderbar neuseeländische Pelzrobben beobachten. Die Remarkable Rocks sind eigentümlich geformte Granitblöcke hoch über der Küste von Kangaroo Island. Doch Vorsicht: Absturzgefahr! Zum Zeitpunkt unseres Besuches gab es keinerlei Absturzgitter. Zur Küste laufen die Granitfelsen teilweise steil ins Meer ab. Also, Kinder nicht aus den Augen lassen!

Wegweiser zum Arch (Bogen)

Der Admirals Arch ist eine Art Tropfsteinhöhle.

Der Weg zu den Remarkable Rocks

Die Remarkable Rocks

Im Inselinneren gibt es sogar eine kleine Wüste, die treffend „Little Sahara“ heißt. Einen Ausflug sind die 40 Meter hohen Dünen aus schneeweißem Sand auf jeden Fall wert. Little Sahara

 Auf der Insel ist neben dem Wassersport das Wandern eine beliebte Tätigkeit bei den Besuchern. Zahlreiche Natur- und Nationalparks laden zum Wandern ein (Flinders Chase NP, Seal Bay Conservation Park, Kelly Hill Conservation Park). Dabei trifft man immer wieder auf das was Kangaroo Island ausmacht: Die Tiere. Wir haben kaum eine Insel erlebt, auf der so viel tierisches Leben herrscht wie auf Kangaroo Island. Die Tiere hier sind ein ständiger Begleiter. Selbst Nachts schläft der Busch nicht, und wir fühlen uns in unserem Zelt wie mitten in der afrikanischen Steppe. An eines halten wir uns jedoch strickt. An die Bitte der Einheimischen, die überall auf Tafeln zu lesen steht: Keep the wildlife wild! Deshalb füttern und streicheln wir die Tiere nicht, damit auch noch nachkommende Touristen die Natur so vorfinden wie wir. Denn angefütterte und zahme Tiere werden zunehmend ein Problem auf der Insel, da solche Tiere aggressiv werden können, und im schlimmsten Fall getötet werden müssen.

Auf du und du mit dem Känguru

Koalamama auf unserem Campingplatz

Wallabies sind auf KI so zahlreich wie Ratten.

Kangaroo Island ist ein Traum für Naturliebhaber und Ökotouristen. Für uns war die Insel ein Traum an puristischem Dasein und natürlichem Lebensgefühl. Wir und vor allem die Kinder haben sich sehr wohl gefühlt mit dieser ungewohnten Freiheit und einfachen Lebensweise. Ja, und richtig duschen konnten wir dann nach zwei Wochen wieder auf dem Festland.

Abschied von Kangaroo Island

Kangaroo Island und Australien sind Teil meines Buches »Mit Kindern die Welt entdecken«. Schaut mal rein →

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