Fahrradtour mit kleinen Kindern auf den Alandinseln – von Föglö über Sottunga nach Kumlinge

Den nächsten Tag verbringen wir mit Faulenzen und Spielen. Das schöne Wetter lädt sogar zum Baden ein. Eine Hamburger Familie mit Fahrrädern hat sich ebenfalls auf diesem Platz eingefunden. Ihre beiden schon etwas älteren Töchter kümmern sich rührend um unsere Kinder. So können auch wir Erwachsenen den Tag in vollen Zügen genießen, da wir nicht ständig ins nächste Gebüsch hinterherrennen müssen. Das Wetter ist immer noch sehr sommerlich warm, ja gerade schon heiß für diesen Breitengrad. Um die Mittagszeit zeigt das Thermometer an der Rezeption satte 31° Celsius an. Wir schwitzen im hohen Norden, es ist fast nicht zu glauben.

Mittagsrast auf einem der vielen Spielplätze
Mittagsrast auf einem der vielen Spielplätze

Am Abend grillen wir zusammen mit der Hamburger Familie Würstchen über einem kleinen Lagerfeuer. Danach bleiben die Erwachsenen noch lange sitzen und genießen die Zeit mit netten Gesprächen und ohne Kinder.

Heute wollten wir eigentlich auf die nächste Ålandinsel übersetzen. Daraus wurde jedoch leider nichts. Die kleinen Boote, die nur Personen und Fahrräder transportieren, legen hier draußen auf den kleinen Inseln nur an, wenn man bei der betreibenden Bootsgesellschaft vorher anruft, dass Passagiere an Land warten. Das wussten wir bis heute Morgen leider nicht und wurden auf dem Campingplatz auch nicht darüber informiert. So standen wir den ganzen Vormittag am Fähranleger und warteten vergeblich auf ein Boot, das uns zur nächsten Insel, Sottunga, mitnehmen sollte. Irgendwann klärte uns ein Einheimischer, der auf eine andere Insel fuhr, über die hier übliche Vorgehensweise auf. Uns blieb leider nichts anderes übrig, als auf den Campingplatz zurückzufahren, um eine weitere Nacht dort zu verbringen. Eigentlich tat uns das gar nicht mal so leid, der netten Dame an der Rezeption jedoch schon, dass sie uns nicht darüber informiert hatte. Gleich bestellte sie eine Fähre für den nächsten Tag nach Sottunga und von dort aus nach Kumlinge.

Die Inseln Sottunga und Kumlinge

Die Inseln hier sind wirklich so winzig klein, dass wir für die Süd-Nord-Durchquerung von Sottunga gerade einmal fünf Kilometer fahren müssen, und schon stehen wir am nächsten Vormittag am Fähranleger, der uns nach Kumlinge bringt.

Landschaft auf den Alandinseln
An der Küste der Alandinseln

Es regnet heute zum ersten Mal seit vielen Tagen. Am Morgen war der Himmel nur leicht bedeckt und gegen Mittag fängt es ganz leicht an zu regnen. Der Spuk ist jedoch schnell wieder vorbei und unser Großer wird auf seinem Liegeradtandem gar nicht richtig nass. Er findet es eher lustig, dass einzelne Tropfen von seinem Fahrradhelm auf seine Regenjacke tropfen und versucht das vom Fahrtwind fliehende Wasser zu fangen. Mittreten fällt unserem Junior jedoch nicht ein, wobei das doch der Sinn eines Tandems ist. Wir haben es ihm schon x-mal erklärt, dass er seinem Papa prima helfen kann, wenn er kräftig in die Pedale tritt. Diesen Spaß gönnt er sich aber leider nur dann, wenn es bergab geht. Bergan ist das viiiiel zu anstrengend. „Papa, du musst jetzt leider alleine weiter fahren, denn es strengt mich sooo an!“, ist sein Standardspruch zu diesem Thema. Für alle, die nicht wissen was ein »Pino« kostet, schweige ich an dieser Stelle lieber. Alle anderen halten uns jetzt wahrscheinlich für Idioten.

Am späten Nachmittag beziehen wir den nächsten Campingplatz. Es ist ein sehr einfacher Platz, aber mit direktem Zugang zum Meer. Hier trifft man auf unzählige Hochseekajak- und Kanufahrer. Die Ålandinseln sind ein wahres Paradies für Kajak- und Kanufahrer. Das Gebiet ist für diesen Sport wie geschaffen und die Möglichkeiten auf einem winzigen, unbewohnten Eiland zu übernachten unbegrenzt. Abenteuer pur! Nur leider bin ich nicht die geborene Wasserratte, sondern bewege mich lieber an Land.

Zum ersten Mal seit wir auf den Ålandinseln unterwegs sind, haben wir ein kleines Problem mit Stechmücken. Selbst eine leichte Seebrise hält die bluthungrigen Biester nicht davon ab, uns den ganzen Abend zu attackieren. Die Kinder werden frühzeitig zu Bett gebracht und wir stellen uns sogar freiwillig in die dichten Rauchschwaden des Lagerfeuers, die uns die Viecher einigermaßen vom Leib halten.

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